Berlin, 30. April und 1. Mai
Die alljährlichen Chaostage blieben dieses Jahr relativ ruhig. Auch in anderen Städten Deutschlands wurde ehr friedlich in den Mai getanzt.
Bereits am 30. April feierten einige tausende Leute die Walpurgisnacht in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Darunter auch das „Chaos“-Viertel Friedrichshain, in welchem es die meisten Jahre zuvor immer zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gegeben hatte. Anfangs war es ein friedliches Fest welches zum Ende der Veranstaltung ein bisschen eskalierte. Linksautonome attakierten die Polizisten mit zahlreichen Flaschen und anderen Wurfgeschossen, die Polizei antwortete mit Knüppel und Festnahmen. Die etwa 1 – 1,5 Stündige Schlacht endete dann doch in einem halbwegs ruhigen Morgen für beide Seiten.
Am 1. Mai kam es dann um 18 Uhr zur geplanten revolutionären 1. Mai-Demo am Kottbusser Tor. Der Weg durch die Berliner Südstadt verlief anfangs ohne Polizeiaufgebot, da diese sich zur deeskalation vom Demozug entfernt hielten. Am Hermannplatz flogen dann zum ersten mal, massiv gegen die Polizeibeamten zahlreiche Wurfgeschosse und Pyrotechnik.
Unter jubel von den Autonomen wurde eine verletzte Polizistin von Ihren Kollegen aus dem Hexenkessel gebracht. Zudem für mich das erste mal, offensichtlich, die Polizei mit „scharfen“ Waffen auf einer Demonstration.
Immer wieder wurden von der Polizei vereinzelt Leute festgenommen. Danach wurde der Demozug in kleinen Gruppen aufgelöst, nachdem der Veranstalter die Demo für offiziell beendet erklärte, da er die Situation scheinbar nicht mehr unter Kontrolle brachte. In mehreren Polizeiketten wurden die in Richtung Kottbuser Tor ziehende Meute immer wieder von den Polizisten zu weiteren kleinen Gruppen gesplittet, wobei es relativ friedlich zuging. Am Kottbusser Tor wurde es dann noch einmal lauter. Hier fanden sich dann Gewaltbereite und Schaulustige ein, um die „Spiele“ mit der Polizei fortzusetzen.
Anfangs wurde von der Polizei mit Pfefferspray und Festnahmen geantwortet. Nach einiger Zeit, änderte man die Strategie der Polizei, welche dann nur noch durch „hindurchlaufen“ durch den Mob, die Situation sehr deeskalierte. Durch das ständige „in Bewegung“ halten der Gruppen wurde eine Randale friedlich vereitelt. Nach und nach wurde der „Kotti“ dann schließlich geräumt und der gewaltbereite Mob löste sich auf.